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Kunst in Niederbayern

Wolf Hirtreiter: Musikerrelief

Foto: Andreas Roider

Daten:

Künstler: Hirtreiter, Wolf

Lebensdaten: 1922–2014

Gattung: Relief

Material: Bronze

Datierung: 1986

Adresse: Eckmühlstraße 10, 94051 Hauzenberg

Wolf Hirtreiter wurde 1922 in Zwiesel geboren und absolvierte nach der Schulzeit zunächst eine kaufmännische Ausbildung. Darauf folgten Kriegseinsatz und Gefangenschaft. Danach lebte Hirtreiter mit seiner Familie in Frauenau und war unter anderem künstlerisch tätig. Von 1951 bis 1956 studierte er Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Anton Hiller und Prof. Heinrich Kirchner. Der Bildhauer, der in der Mitte der 1950er Jahre der Donau Wald Gruppe beigetreten war, lebte nach 1960 mit seiner Familie in Gröbenzell. Er schuf Skulpturen aus Stein und Holz sowie Bronzeplastiken, Emailarbeiten, Mosaike sowie Holzschnitte. Hirtreiter legte keinen Wert auf eine intellektuelle Reflexion über seine Kunst („Wer für seine Plastiken eine Erklärung benötigt, der wäre besser Schriftsteller geworden“). Im Bereich ‚Kunst am Bau’ war er bestrebt, eine Harmonie zwischen der Architektur und seinen Werken herzustellen („Ich kann mich in jeden Raum einordnen“). Vor allem im Bistum Passau gestaltete Hirtreiter die moderne Ausstattung zahlreicher Kirchen (u. a. Winzer, Bischofsmais, Schalding links der Donau, Wegscheid, Schweiklberg). Außerdem entwarf er – ebenfalls für sakrale Räume – Glasfenster (z. B. Pfarrkirche St. Martin Deggendorf, Stadtpfarrkirche Osterhofen, evangelische Kirche Metten). Hirtreiter verstarb 2014. (Florian Jung, Kreisheimatpfleger Deggendorf)

Das von Wolf Hirtreiter 1986 für die damalige Wirthensohn-Hauptschule (heute Withensohn-Mittelschule) Hauzenberg geschaffene Relief zeigt einen Flöten- und einen Harfenspieler. Dabei handelt es sich um Motive, die der Künstler sowohl bei öffentlichen Auftragsarbeiten als auch bei kleinformatigen Plastiken immer wieder aufgegriffen hat. Die beiden Musikanten scheinen auf einer Bühne zu stehen. Oberhalb des Harfenspielers öffnet sich der Vorhang, im Hintergrund erkennt man einen Nadelwald. Die Arbeit ist typisch für den Bildhauer und leidenschaftlichen Hausmusiker, der sich, obwohl er nach den 1950er Jahren nicht mehr in seiner Heimat lebte, zeitlebens als Waldler betrachtete. Im Zuge einer Schulsanierung erhielt das Relief einen neuen Platz in der erweiterten Schulmensa. (Andreas Roider)

 

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