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Kunst in Niederbayern

Sándor Kecskeméti: Verbindung 2001

Foto: Lukas Bauer

Daten:

Künstler: Kecskeméti, Sándor

Lebensdaten: * 1947

Gattung: Plastik/Skulptur

Material: Granit

Abmessung: Skulptur: 1,0 x 1,8 x 1,0 m; Sockel: 0,25 x 2,05 x 1,03 m

Datierung: 2001

Adresse: Donaukai, 94032 Passau

Eigentümer: Stiftung Wörlen

Die Granitskulptur des ungarischen Bildhauers ist auf der rechten Seite des donauseitigen Eingangs des „Museum Moderner Kunst Wörlen Passau“ zu finden. Der Ausgangspunkt der Formgebung des Werkes ist eine Kugel, die einen Durchmesser von einem Meter aufweist. Diese ist anhand komplex-vertrackter Schnitte in vier Teilsektionen zerlegt. Drei der vier Segmente greifen puzzleartig ineinander und erleichtern somit die gedankliche Komplettierung der runden Ursprungsform. Dennoch liegen die drei Teile nicht direkt aufeinander auf, sondern sind so konstruiert, dass zwischen den ineinandergreifenden Teilstücken ein Spalt entsteht. Dies ermöglicht es dem Betrachter, Form und Aufbau der Einzelteile nachzuvollziehen. Ein weiteres Viertel befindet sich neben dem Gebilde aus zusammengesetzten Teilen. Es scheint, als ob es aufgrund seiner Passgenauigkeit bei entsprechender Positionierung die Kugel komplettieren würde. Das vierte Teilsegment ist so platziert, dass nicht der Eindruck vermittelt wird, die Sektion sei aus dem Kugelgebilde „herausgefallen“. Die Ausrichtung des geometrischen Körpers erzeugt die Wirkung einer bewussten Positionierung. Kecskeméti stellt dementsprechend ein explizites „Getrenntwerden“ oder allgemeiner ein „Getrenntsein“ dar, sowie zugleich „Verbindung“, wie bereits dem Titel zu entnehmen ist. Dies ist ebenfalls bei seinen früheren Ausführungen des Werkes, die auf anderen geometrischen Grundkörpern basieren, erkennbar. Unterstützt wird die Zusammengehörigkeit der einzelnen Kugelviertel jedoch nicht nur durch die Formgebung, sondern auch die Oberflächenbeschaffenheit der Steinelemente. Während die Kugel von außen rau und naturbelassener wirkt, sind die Innenseiten der einzelnen Segmente glatt gearbeitet. Die unterschiedliche Oberflächenstruktur des rötlich-grauen Granits weitet das Farbspektrum der Skulptur aus und grenzt Flächen optisch voneinander ab. Dadurch wird der gedankliche Zusammensetzungsprozess des Kugelkörpers vereinfacht. Selbiges ist auch beim quaderförmigen Steinsockel zu beobachten, auf dem das Kunstwerk platziert ist. Die Oberfläche ist geschliffen, die Seiten im Gegensatz dazu scheinen unbearbeitet. Somit wird ein Übergang zum Kopfsteinpflaster der Promenade geschaffen, auf dem das Podest direkt aufliegt. Der Sockel ist mit einer Plakette versehen, die mit Titel, Datierung und dem Namen des Künstlers beschriftet ist. (Lukas Bauer)

Literatur:

Evamaria Brockhoff, „Verbindung“: Skulptur und Skizze, in: Kat. Ausst. Bayern – Ungarn. Tausend Jahre, hrsg. von Wolfgang Jahn, Christian Lankes, Wolfgang Petz und Evamaria Brockhoff, Oberhausmuseum Passau 2001, Augsburg 2001, S. 374.

Foto: Lukas Bauer
Foto: Lukas Bauer
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