Menü
Kunst in Niederbayern

Rudolf Böttger: Postkutsche

Foto: Florian Jung

Daten:

Künstler: Böttger, Rudolf

Lebensdaten: 1887–1973

Gattung: Malerei

Datierung: 1950

Adresse: Am Baggerfeld 3, 94469 Deggendorf

Rudolf Böttger (1887-1973) stammte aus dem Egerland und studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, wo er den Großteil seines Lebens verbrachte und unter anderem nach 1938 im „Gaukulturrat“ für Malerei zuständig war. 1945 verschlug es ihn nach Metten bei Deggendorf. Nach 1952 wohnte er in Regensburg-Prüfening.

Im 19. sowie im frühen 20. Jahrhundert entstanden außerhalb des historischen Stadtkerns von Deggendorf zahlreiche Gebäude. Als die Stadt 1877 an die Waldbahn angeschlossen wurde, befand sich der Bahnhof in der Gemeinde Schaching. Deren Eingemeindung im Jahre 1935 brachte eine Vergrößerung der Fläche der Stadt von ca. 4,5 auf 16 Quadratkilometer mit sich und ermöglichte in der Nachkriegszeit folgende Entwicklung: Man nahm – unter anderem wegen des mit dem Kriegsende einsetzenden Anstiegs der Einwohnerzahl – auf der Basis eines Wirtschaftsplans (1949) die systematische Stadterweiterung in Angriff. So entstanden vor allem nördlich und nordwestlich der Altstadt Wohn- und Gewerbegebiete sowie öffentliche Gebäude.

In diesem Zusammenhang ist die Errichtung von Gebäuden der Wohnungsbaugenossenschaft Deggendorf für Postmitarbeiter am „Baggerfeld“ zu sehen. Rudolf Böttger hat sein Sgraffito mit dem Titel „Postkutsche“ (Am Baggerfeld 3) im Jahre 1950 geschaffen. Das Werk ist ein gutes Beispiel für die Verbreitung nostalgischer Motive in der Nachkriegszeit, die im Zusammenhang mit einer gewissen ‚Flucht‘ aus einem Lebensalltag zu sehen ist, der durch die NS-Zeit beziehungsweise den Zweiten Weltkrieg und deren Folgen auf vielfältige Weise belastet wurde. (Florian Jung, Kreisheimatpfleger Deggendorf)

Foto: Florian Jung
Karte anzeigen
© Bezirk Niederbayern - Referat Kultur u. Heimatpflege | Impressum | Datenschutz