Max Weiß: Hochaltar Deggenau

Foto: Florian Jung

Der heilige Erasmus ist unter anderem Patron der Schiffer. 1965 fiel eine diesem geweihte, in Deggenau nahe der Donau gelegene Kirche, die wohl aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammte, dem Straßenbau zum Opfer. 1972 wurde Deggenau nach Deggendorf eingemeindet. Ein Kirchenbauverein sowie Stadtpfarrer Pommer setzten sich für ein neues Gotteshaus ein, das für die Identität der Deggenauer Bevölkerung eine große Rolle spielen sollte. Der Grundstein der von dem Deggendorfer Architekten Klaus Kratzer geplanten Erasmus-Kirche konnte im März 1981 gelegt, die Weihe des Gotteshauses einschließlich des bronzenen Volksaltars im Mai 1982 begangen werden.

Die Ausstattung wurde von dem Werkstattleiter und Designer Max Weiß (Firma Georg Haber, Regensburg) entworfen. Der im Oktober 1982 gesegnete Hochaltar besteht aus Bronze und stellt den Verlauf der Donau (oben Brigach und Breg) beziehungsweise den von der Eucharistie (Tabernakel links unten) ausgehenden Gnadenstrom dar. Das Kreuz kann auch als Schiffsmast betrachtet werden, zumal die seitlich angeordneten Bestandteile wie Segel wirken. Der Tabernakel, auf dem Trauben und Getriede (d.h. Brot und Wein) zu sehen sind, drei das Wasser symbolisierende, spitz zulaufende Elemente sowie runde Reliefs, welche die sieben Sakramente darstellen, sind farbig emailliert.

Die Kirche, in der heute nur noch selten Gottesdienste stattfinden, wird derzeit (2023) auch für Ausstellungen des Deggendorfer Kunstvereins genutzt. (Florian Jung, Kreisheimatpfleger Deggendorf)