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Kunst in Niederbayern

Mario Schoßer: Marienkapelle St. Wolfgang

Foto: Mario Schoßer

Daten:

Künstler: Schoßer, Mario

Lebensdaten: * 1953

Gattung: Malerei

Material: Glas

Datierung: 2021

Adresse: Weilerstraße 12, 84032 Landshut

Mario Schoßer wurde 1953 im niederbayerischen Kröhstorf geboren. 1975 legte er sein Abitur in Landshut ab und begann sein Studium der Kunsterziehung an der LMU München (1975–1980). Zu Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit fertigte er vorrangig Illustrationen für Gedicht- und Lyrikbände an. Neben bildhauerischen Arbeiten konzentrierte er sich in der Folge verstärkt auf die Glasmalerei. Insbesondere für sakrale Bauten schuf er umfangreiche Arbeiten. Schoßer lebt und arbeitet in Aukam bei Geisenhausen (Landkreis Landshut).

2020 beschloss die Kirchenverwaltung den Innenraum der Marienkapelle, in dem sich eine Marienskulptur Karl Reidels befindet, zu renovieren. Hierzu ließ man die jeweils sechs Fenster auf der Ost- und Westseite durch Mario Schoßer neu gestalten. Damit Besucher der Marienkapelle unbeobachtet Andacht halten können, wurden die Fensterscheiben vollflächig mit Schmelzfarben bemalt, anschließend mit Schwamm und Pinsel bearbeitet und bei 820° Grad eingebrannt.

Auf der Ostseite dominiert die Farbe Gelb als Symbol des Sonnenlichts, das die mit dunklem Blau angedeutete Finsternis verdrängt. Unterhalb des oberen, „himmlischen“ Bereichs werden Pflanzen, Menschen und Tiere angedeutet.

Die im aufgehende Sonne ist ein althergebrachtes Symbol für die Auferstehung Christi, der nach Joh 8,12 das Licht der Welt ist und jeden, der ihm nachfolgt, am Licht des Lebens teilhaben lässt. "Dazu passt auch, dass in der Komposition zwischen Licht und Dunkel violette Streifen erkennbar sind, die man als Morgenröte interpretieren könnte, aus deren griechischer Bezeichnung „aurora“ sich im Laufe der Zeit das Wort „Ostern“ entwickelt hat."

Die Westseite wird von Rottönen dominiert, die zu einer kreisförmigen Fläche arrangiert sind. Hierdurch wird eine erblühte Rose angedeutet. Gemäß einer der Anrufungen aus der Lauretanischen Litanei dient die Rose als Symbol für Maria. Schoßer wollte hierdurch außerdem an die Tradition der vornehmlich in den Westfassaden gotischer Kathedralen vorkommenden Rosenfenster anknüpfen. Die dunkelrote Färbung der Rose verweist zudem auf das zur Erlösung der Menschheit vergossene Blut Christi.

Mathias Baumgartner: Sonnenlicht und Rosenblüte. Der Künstler Mario Schoßer hat zwei Fenster für die Kirche St. Wolfgang in Landshut gestaltet. LZ Magazin Samstag, 31. Oktober 2020.

Das Westfenster „Rosa Mystica – Geheimnisvolle Rose“ (Foto: Harry Zdera)
Das Ostfenster „Lumen Christi – Licht von Christus“ (Foto: Harry Zdera)
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