Marianne Wimmer: Meilenstein

Foto: Franziska Zimmert

Der Meilenstein ist ein sockelloser Zylinder ohne Gesims, dessen leicht gewölbte Deckfläche durch eine abgerundete Kante definiert wird. Er befindet sich rechts neben dem Zufahrtstor des Straßenbauamts Passau-Neustift und ist von dem Gehweg aus sofort zu erkennen. Das Kunstwerk steht auf einer Wiese und ist somit für die Betrachtenden begehbar, da diese um den Meilenstein herumlaufen und ihn von allen Seiten ansehen können. Die Künstlerin bearbeitete den Kalkstein so, dass die Spuren des Werkzeugs auch nach der Fertigstellung noch sichtbar sind. Die Witterung und der Straßenschmutz haben Spuren an dem Werk hinterlassen. Das Straßenbauamt ist der Auftraggeber des Meilensteins und somit ist der Straßenbau das Hauptthema des Werks. Der Meilenstein ist in vier rundum laufende Reliefbänder untergliedert, die jeweils durch einen schmalen, horizontalen Gliederungssteg abgetrennt werden. Die vier Reihen stehen für die unterschiedlichen Zeitalter. Die unterste Bildzone präsentiert durch den einachsigen Streitwagen das Zeitalter der römischen Antike. Die zweite Zone von unten lässt sich durch die Darstellungen eines quaderförmigen Stadttors dem Mittelalter zuordnen. Auf der - von unten gezählt - dritten Reliefzone sind Frauen in Röcken, Kinder, Reiter mit Pferden und eine Kutsche zu erkennen. Diese Abbildungen zeigen das bürgerliche Zeitalter des 19. Jahrhunderts. Die Gegenwart wird durch verschiedene Fahrzeuge und Arbeiter mit Maschinen auf der obersten Zone gezeigt und befindet sich auf Augenhöhe der Betrachtenden. (Franziska Zimmert, 11.07.2019)