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Kunst in Niederbayern

Karl Mader: Gedenkstein Bootsunglück 1945

Foto: Florian Jung

Daten:

Künstler: Mader, Karl

Lebensdaten: 1926–2004

Gattung: Plastik/Skulptur

Material: Granit

Datierung: 1995

Adresse: Niederpöring, 94562 Oberpöring

Karl Mader wuchs in einer Steinmetzfamilie auf. Nachdem er im Zweiten Weltkrieg eingesetzt worden war (Verwundung und Gefangenschaft), absolvierte er eine Zimmererlehre und arbeitete zunächst in diesem Beruf. Danach gestaltete er als Steinbildhauer bei der Firma Thiele (Fürstenstein) Skulpturen. Auch in seiner Freizeit war Mader künstlerisch aktiv (Unterstützung und Anregung durch Heinz Theuerjahr sowie Wilhelm Niedermayer; Abendkurse und Fernstudium). In der Mitte der 1960er Jahre wurde er freischaffender Künstler, 1966 war er Mitbegründer des Bayerwaldkreises. Diesen verließ er 1990.
In seinem Steinbruchatelier bei Englburg bearbeitete Mader Granit, was Materialkenntnis und Gestaltungskraft erfordert. Auch aus Holz, einem weiteren regionalen Werkstoff, schuf er Skulpturen. In der Endphase seines Schaffens entstanden geschweißte Plastiken aus Metallschrott, wobei ihn die Vergänglichkeit des rostenden Materials faszinierte.

Am 28.04.1945 wurde die 1929 errichtete hölzerne Isarbrücke bei Niederpöring kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner von deutschen Truppen gesprengt. Folglich kam eine Seilfähre zum Einsatz. Am zehnten Mai, dem Christi-Himmelfahrtstag, war diese bei einer Überfahrt mit 17 Fahrgästen – vor allem Jugendlichen und jungen Erwachsenen – besetzt und somit überladen. Daher sank die Fähre innerhalb kurzer Zeit, sodass zehn Passagiere sowie der Fährmann ertranken.
Seit 1951 ermöglicht eine Stahlbetonbrücke, die in den 1980er Jahren instandgesetzt wurde, die Überquerung der Isar. 1995 errichtete man im Rahmen der Dorferneuerung ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des oben genannten Fährunglücks, das am 50. Jahrestag der Katastrophe eingeweiht wurde. Die Granitskulptur besteht aus einer Christusfigur, die den Sturm besänftigt. Daneben ist ein sinkendes Boot zu sehen. Auf den beiden Rückseiten sind die Namen der elf Ertrunkenen eingemeißelt. (Florian Jung, Kreisheimatpfleger Deggendorf)

Foto: Florian Jung
Foto: Florian Jung
Foto: Florian Jung
Foto: Florian Jung
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