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Kunst in Niederbayern

Jakob Bradl: Wittelsbacherbrunnen

Foto: Lisa-Marie Eder

Daten:

Künstler: Bradl, Jakob

Lebensdaten: 1864–1919

Gattung: Brunnen

Material: Marmor

Abmessung: 7 x 8 x 8 m gesamt, 0,95 m Beckenhöhe

Datierung: 1906

Adresse: Residenzplatz, 94032 Passau

Eigentümer: Stadt Passau

Bemerkungen: Im oberen Bereich teils stark verwittert

Bei dem am Residenzplatz stehenden Wittelsbacherbrunnen handelt es sich um ein Kunstwerk aus hellem Marmorstein, welches sich durch den neubarocken Stil dem Erscheinungsbild des Umfelds anpasst. Er fügt sich aus einem großen Marmorbecken und einem von Figuren und Dekorationen verzierten Brunnenschaft zusammen. Der Durchmesser des Beckens entspricht mit 7m absichtlich der Gesamthöhe des mittigen Bauelements. Wegen Unebenheiten des Kopfsteinpflasters vor der Alten Residenz wurde für den Brunnen ein in den Boden eingearbeiteter Stufensockel aus glatten Steinplatten angelegt. Die unterste Stufe ist nicht ringsum durchgehend. Das Brunnenbecken weist eine dreieckige Form auf, kantige Ecken sind dabei jedoch durch Halbkreise ersetzt. Diese Teilkreise schließen nicht glatt aneinander an, sondern werden durch leicht eingeschwungene, vorgesetzte Beckenwandteile verbunden. Je eine von Ranken verzierte Kartusche findet sich an den Ecken des Beckens. Eingearbeitet in diese sind einmal das Wappen der Stadt Passau, zum anderen das Wappen Bayerns und zuletzt folgende Innschrift: „Zur Erinnerung an die 100 Jährige Zugehörigkeit der Stadt Passau zur Krone Bayern 1803 1903“. Mittig aus dem Becken steigt der runde Brunnenschaft gen Himmel. Die Anordnung der Zierelemente richtet sich nach den geometrischen Formen des Beckens: Drei Hermenpilaster mit daraufgesetzten Putten sind den einschwingenden Beckenwänden entsprechend angeordnet, während drei große, halbrunde Muschelbecken mit wasserspeienden Fischköpfen über ihnen den Eckpunkten gleichkommen. Diese Fischköpfe werden zu beiden Seiten von Delfinen gerahmt. Über den Figurenkranz hinaus wandelt der Schaft sich zum Baluster ab und führt eine gewisse Zweiteilung des Bildprogramms herbei. An oberster Spitze des Brunnenschaftes thront die sitzende Figur der gekrönten Gottesmutter Maria, die das kleine Jesuskind auf dem Schoß hat. Beide Figuren haben ihre Blicke nach unten zu den Betrachtern gewandt. Das Kind hat den rechten Arm zum Segensgruß gehoben. Jakob Brandl schuf den Entwurf für den Brunnen im Rahmen eines Wettbewerbs, der darauf ausgelegt war, den Platz vor der bischöflichen Residenz neu zu gestalten und ihm dabei einen repräsentierenden Charakter zu verleihen. Der Brunnen wurde im Jahr 2003 renoviert. Die Sanierung wurde durch Spenden verschiedener Passauer Institutionen, Vereine, Firmen und Bürger gefördert. Zu diesem Anlass wurde eine Gedenktafel auf dem Beckenrand angebracht. (Lisa-Marie Eder, 14.07.2019)

Foto: Lisa-Marie Eder
Foto: Lisa-Marie Eder
Foto: Lisa-Marie Eder
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