Gerhard Winter: Ohne Titel

Foto: Lisa-Marie Eder

Am linken Straßenrand, entlang der Einfahrt, die zum Kirchplatz führt, ist das titellose Kunstwerk von Gerhard Winter zu finden. Ein quadratischer Sockel aus Granit bildet den Grundstein für die aus Holz, Metall und Glas bestehende Skulptur. Ein unförmiges Standbein aus Metall, bemalt und bekleckert mit Rottönen, trägt anhand zweier Stangen eine aufrecht gestellte, aus einem Baumstamm geschnittene Scheibe. Entlang deren Außenseite, wo sich einst die Rinde befand, sind lange Nägel in das Holz gejagt. Sie sind ähnlich dem Standbein teils mit roter Farbe bemalt. Zwischen den meisten der Nägel sind Bahnen aus gleichfarbigem Draht gespannt. Ein rundlicher Teil der Holzscheibe wurde im oberen Bereich vom Rest getrennt und ruht nun erhöht auf einem Bett aus Nägeln. Eine ganze Reihe an wirren Drähten, die sich über die in die Vorderseite geschlagenen Nägel spannen, halten die zwei hölzernen Elemente zusammen. Das Meer aus Draht fokussiert sich hauptsächlich auf die Mitte des Stammes. Dort bilden die metallenen Fäden eine Art Rechteck, in deren Mitte sich ein unförmiges Objekt aus weißem Glas befindet. Zu den jeweiligen Seiten dieses zentralen Elements spannen sich drei Geraden aus Nägeln und Draht. Die gesamte Vorderseite des Kunstwerks ist sporadisch mit roter Farbe übertropft. Trotz der abstrakten Gestaltung des Werkes weckt das Objekt Assoziationen zu einem sezierten Brustkorb mit einem gläsernen Herz in der Mitte, umgeben von Adern und Rippen. (Lisa-Marie Eder)