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Kunst in Niederbayern

Andreas Sobeck: Ohne Titel

Foto: David Würleitner

Daten:

Künstler: Sobeck, Andreas

Lebensdaten: 1942–2018

Gattung: Installation

Material: Granit, Eisen

Abmessung: 4,50 x 3,60 x 3,60 Meter

Datierung: 1989

Adresse: Karlsbader Straße 15, 94036 Passau

Eigentümer: Staatliches Bauamt Passau

Andreas Sobeck wurde 1942 in Breslau geboren. Er wuchs in einfachen Verhältnissen – nach seinem vierten Lebensjahr als Halbwaise – in Hengersberg und Deggendorf auf. Der materielle Mangel der Nachkriegszeit ging mit einem großen inneren Reichtum einher, der sich in einem ausgeprägten Gestaltungswillen äußerte. Dies zeigt schon Sobecks Frühwerk (unter anderem Kleinplastiken, Grafiken, Druckgrafiken). Nachdem er 1961 in Deggendorf das Abitur abgelegt hatte, studierte Sobeck Bildhauerei, Kunstpädagogik und politische Wissenschaften in München und Rom. Anschließend absolvierte er zwar die Referendarzeit als Kunsterzieher, war jedoch ab 1968 freiberuflich tätig. 1973 zog er nach Wenigmünchen (Landkreis Fürstenfeldbruck). Zwischen der Zeit um 1970 und der Mitte der 1980er Jahre arbeitete Sobeck intensiv mit Manfred Mayerle (1939 in München geborener Maler und Bildhauer, im Bereich Bildende Kunst bzw. Architektur tätig) zusammen. In den 1990er Jahren wurde Niederbayern (Winzer, Deggendorf) für Sobeck wieder zum Mittelpunkt von Leben und Arbeit. Der Bildhauer verstarb 2018 in Deggendorf. (Florian Jung, Kreisheimatpfleger Landkreis Deggendorf)

Von der Karlsbader Straße aus gelangt man über eine flach in die Höhe verlaufene Pflastersteintreppe zum Eingang des Staatlichen Bauamts Passau (Bereich Hochbau). Auf halber Strecke befindet sich eine von Andreas Sobeck entworfene Installation, die an einen Pavillon erinnert, durch den man das Bauamt erreicht. Bei dem Kunstwerk handelt es sich um vier 3,30 Meter hohe und einen Durchmesser von 45 Zentimeter besitzende Säulen, die die Ecken des Ensembles markieren und somit zusammen ein Quadrat bilden. Jeder dieser Träger steht auf einem etwas breiter gefassten, runden und 40 Zentimeter hohen Podest und bei den einzelnen Säulen ist deutlich zu erkennen, dass sie aus drei kürzeren Granitzylindern zusammengesetzt wurden, da man die Schnittstellen der einzelnen Elemente sehen kann. Gekrönt ist dieses Säulenensemble von einer Eisenkonstruktion, die alle Säulen umschließt und die spitz wie ein Dach auf einen Punkt zusammenfließt. Auf jeder der Säulen befindet sich eine gleichseitige, flache Pyramide, deren Linien ebenso aus Eisen geformt wurden. Die einzelnen kleineren Pyramiden werden an den Ecken durch zwei Eisenstangen miteinander verbunden, wodurch in der Basis ein größeres und ein kleineres Quadrat entstehen. Auf den Unterseiten der vier Pyramiden wurden zwei Diagonalverstrebungen verarbeitet und im Schnittpunkt dieser Stangen befindet sich jeweils eine schwarze Kugel, die das Eisendach mit den Granitsäulen verbindet. Die Kugeln wiederum stehen auf kleinen, abgerundeten Podesten, die die oberen Enden der Säulen bilden. Von den Spitzen der Pyramiden ausgehend, ragt jeweils eine Eisenstange schräg in die Höhe und die Enden der Stangen fließen spitz in der Mitte der Quadrate zusammen, wodurch - wie bereits erwähnt - eine weitere, größere Pyramide entsteht. Dieses Kunstwerk lässt sich der Kategorie Kunst am Bau zuordnen und der Künstler Andreas Sobeck setzte sich mit diesem Entwurf gegen seine Konkurrenz durch. Anfangs war die Pyramide noch mit kleinen Fähnchen geschmückt, die jedoch aufgrund der erkennbaren Abnutzung durch Wind und Wetter entfernt wurden. (David Würleitner)

Foto: David Würleitner
Foto: David Würleitner
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