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Kunst in Niederbayern

Wolf Hirtreiter: St.-Notker-Brunnen

Foto: Florian Jung

Daten:

Künstler: Hirtreiter, Wolf

Lebensdaten: 1922–2014

Gattung: Plastik/Skulptur

Material: Granit, Bronze, Kupfer

Abmessung: Höhe 350cm, Breite 310cm, Länge 830cm

Datierung: 1978

Adresse: St.-Notker-Straße 15, 94469 Deggendorf

Wolf Hirtreiter wurde 1922 in Zwiesel geboren und absolvierte nach der Schulzeit zunächst eine kaufmännische Ausbildung. Darauf folgten Kriegseinsatz und Gefangenschaft. Danach lebte Hirtreiter mit seiner Familie in Frauenau und war unter anderem künstlerisch tätig. Von 1951 bis 1956 studierte er Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Anton Hiller und Prof. Heinrich Kirchner. Der Bildhauer, der in der Mitte der 1950er Jahre der Donau Wald Gruppe beigetreten war, lebte nach 1960 mit seiner Familie in Gröbenzell. Er schuf Skulpturen aus Stein und Holz sowie Bronzeplastiken, Emailarbeiten, Mosaike sowie Holzschnitte. Hirtreiter legte keinen Wert auf eine intellektuelle Reflexion über seine Kunst („Wer für seine Plastiken eine Erklärung benötigt, der wäre besser Schriftsteller geworden“). Im Bereich ‚Kunst am Bau’ war er bestrebt, eine Harmonie zwischen der Architektur und seinen Werken herzustellen („Ich kann mich in jeden Raum einordnen“). Vor allem im Bistum Passau gestaltete Hirtreiter die moderne Ausstattung zahlreicher Kirchen (u. a. Winzer, Bischofsmais, Schalding links der Donau, Wegscheid, Schweiklberg). Außerdem entwarf er – ebenfalls für sakrale Räume – Glasfenster (z. B. Pfarrkirche St. Martin Deggendorf, Stadtpfarrkirche Osterhofen, evangelische Kirche Metten). Hirtreiter verstarb 2014.

Bei dem im Innenhof der St.-Notker-Schule stehenden Objekt handelt es sich um den größten der von Wolf Hirtreiter geschaffenen Brunnen. An einem Ende der Anlage sind vier teilweise ornamental bearbeitete Granitquader so angeordnet, dass sich jeweils einer von diesen oben und unten befindet und die beiden mittleren gegenüberliegend platziert sind. Das Wasser wird in einem mit floralen Elementen versehenen Bronzerohr zum höchsten Punkt geleitet. Dort befindet sich ein ebenfalls aus diesem Material gefertigter Vogelschwarm, der aus zehn Tieren besteht. Das Wasser gelangt in einer weiteren Leitung zu einem aus Kupfer gefertigten Rad, das sich zwischen den beiden mittleren der genannten Blöcke befindet. Von dort durchfließt es vier Granitelemente, welche als unterschiedlich flache Zylinder ausgebildet sind. Die drei untersten von diesen sind durch zwei aus Bronze bestehende Fischschwärme verbunden, die den Lauf des Wassers bestimmen. Vom letzten der eben genannten Steine gelangt dieses in das Brunnenbecken, das von Granitplatten eingerahmt und mit großen Kieseln ausgelegt ist, die aus dem gleichen Gestein bestehen. Am anderen Ende der Anlage befinden sich zwei weitere als Flachzylinder ausgebildete Granitelemente, aus denen das Wasser ebenfalls in das Brunnenbecken fließt. Im Bereich der Einfassung beziehungsweise in dem umliegenden Beet sind drei Granitfindlinge platziert. (Florian Jung, Kreisheimatpfleger Deggendorf & Andreas Roider)

Foto: Florian Jung
Foto: Andreas Roider
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