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Kunst in Niederbayern

Wolf Hirtreiter: Schlangenbrunnen

Foto: Franziska Zimmert

Daten:

Künstler: Hirtreiter, Wolf

Lebensdaten: 1922–2014

Gattung: Brunnen

Material: Stein, Bronze

Abmessung: 1,28 x 1,15 x 1,10 m

Adresse: Nikolastraße 10, 94032 Passau

Eigentümer: Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz

Wolf Hirtreiter wurde 1922 in Zwiesel geboren und absolvierte nach der Schulzeit zunächst eine kaufmännische Ausbildung. Darauf folgten Kriegseinsatz und Gefangenschaft. Danach lebte Hirtreiter mit seiner Familie in Frauenau und war unter anderem künstlerisch tätig. Von 1951 bis 1956 studierte er Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Anton Hiller und Prof. Heinrich Kirchner. Der Bildhauer, der in der Mitte der 1950er Jahre der Donau Wald Gruppe beigetreten war, lebte nach 1960 mit seiner Familie in Gröbenzell. Er schuf Skulpturen aus Stein und Holz sowie Bronzeplastiken, Emailarbeiten, Mosaike sowie Holzschnitte. Hirtreiter legte keinen Wert auf eine intellektuelle Reflexion über seine Kunst („Wer für seine Plastiken eine Erklärung benötigt, der wäre besser Schriftsteller geworden“). Im Bereich ‚Kunst am Bau’ war er bestrebt, eine Harmonie zwischen der Architektur und seinen Werken herzustellen („Ich kann mich in jeden Raum einordnen“). Vor allem im Bistum Passau gestaltete Hirtreiter die moderne Ausstattung zahlreicher Kirchen (u. a. Winzer, Bischofsmais, Schalding links der Donau, Wegscheid, Schweiklberg). Außerdem entwarf er – ebenfalls für sakrale Räume – Glasfenster (z. B. Pfarrkirche St. Martin Deggendorf, Stadtpfarrkirche Osterhofen, evangelische Kirche Metten). Hirtreiter verstarb 2014. (Florian Jung, Kreisheimatpfleger Deggendorf)

Der Schlangenbrunnen bekam im Zuge der Neugestaltung des Innenhofs der Handwerkskammer in Passau einen neuen Platz. Seitdem befindet er sich auf dem kleinen Schotterplatz des Innenhofs, der von mehreren Blumenbeeten umgeben ist. Das Wasserbecken ist annähernd quadratisch mit abgerundeten Ecken. Darin befinden sich zwei Erhöhungen, auf denen die Schlange platziert wurde. Aus dem Maul der Schlange fließt Wasser in das Brunnenbecken. Durch das gespreizte Nackenschild ist die Schlange als Kobra identifizierbar. Dieses Erkennungsmerkmal ist bei der Brunnenskulptur besonders ausgeprägt und im Verhältnis zu dem Schlangenkörper groß ausgearbeitet. In der Natur spreizen Kobras ihr Nackenschild nur bei drohender Gefahr. (Franziska Zimmert, 16.06.2019)

Foto: Franziska Zimmert
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