Justus Müller: Rauhnacht

Foto: Marita Haller, Zwiesel

Die aus Stein bestehende Skulptur der "Rauhnacht" befindet sich neben der Straße am Angerplatz. Auf einem schlichen quadratischen Steinsockel aufgesetzt ist ein größerer Quader aus Stein, aus dessen Form mehrere groteske, ineinander verworrene Kreaturen gemeißelt wurden. Die linke Seite des Werks wird eingenommen von einem Bock-artigen Wesen mit zurückstehenden Hörnern, spitzen Ohren und großen, spiralförmigen Augen. Eine lange, sich windende Zunge quillt aus dem geöffneten Maul hervor. Rechts und leicht unterhalb des Bocks zu sehen ist die Fratze eines Dämons mit übertrieben-langer, krummer Nase. Haarborsten wachsen aus dem Kopf und werden von spitzen Ohren gerahmt. Die Zunge wird zur Seite hin aus dem zu einem Grinsen verzogenen Mund gesteckt. Unterhalb des Kinns dieser Kreatur ist eine Spirale in den Stein gemeißelt. Das dritte Monster nennt den rechten oberen Teil des Steingebildes sein Eigen. Es erscheint Affen-ähnlich mit weit aufgerissenen Augen und geöffnetem Schlund, aus welchem die Zunge leicht hervorlugt. Ein abgerundetes Ohr findet sich an der Seite des Kopfs. Die Bereiche zwischen den Köpfen, die von gestreiften Texturen gefüllt sind, wurden wage in ihrer Gestaltung gelassen. Somit kann nicht deutlich zugeordnet werden, wo eine der Kreaturen endet und die nächste beginnt. Die Monster verschmelzen regelrecht ineinander. Auf der Hinterseite der Skulptur sind anhand ihrer spitzen, aufgerissenen Schnäbel zwei vogel-ähnliche Bestien zu deuten. Zwischen diesen, sich in der oberen rechten und unteren linken Ecke befindlichen Kreaturen verweilt das Gesicht eines Löwenmonsters, dessen zottige Mähne einen Großteil dieser Seite der Skulptur beansprucht. (Lisa-Marie Eder)